In der modernen Ökonomie sind Fachleute im Marktdesign Meister*innen für einen ausgewogenen Erfolg. Als Marktarchitekt*innen setzen sie sich intensiv mit technischen Prozessen und mit Interaktionen von Angebot und Nachfrage auseinander. Ihr Ziel ist es, eine ausgeglichene, ethisch verantwortliche Wirtschaftskultur zu schaffen. Marktdesign, von Axel Ockenfels definiert als «Kunst, Institutionen so zu gestalten, dass Verhaltensanreize im Einklang mit übergeordneten Zielen stehen», internalisiert externe Kosten und ermöglicht nachhaltigen Ressourcenumgang.
Im nachfolgenden Text wird eines von sechs Handlungsfeldern näher betrachtet und dadurch aufgezeigt, dass die aristotelischen Tugenden genauso in die griechische Antike wie zu den heutigen Herausforderungen eines ausgewogenen Wirtschaftens passen.
Umweltbewusstsein
Märkte: Umwelt- und Energie-, Ressourcen-, Emissionshandelsmärkte
Marktdesign: Implementierung von Mechanismen zur Internalisierung externer Umweltkosten, Förderung erneuerbarer Energien, Entwicklung nachhaltiger Ressourcenmanagement-Modelle
Die Tugend Mässigung im Sinne der aristotelischen Ethik:
Die aristotelische Tugend sōphrosynē, oder Mässigung, spielt eine zentrale Rolle im Umweltbewusstsein. Diese Tugend fordert ein ausgewogenes und besonnenes Verhalten, etwa im Umgang mit natürlichen Ressourcen. In der «Nikomachischen Ethik» definiert Aristoteles Tugenden als Mittel zwischen zwei Extremen – in diesem Fall zwischen rücksichtsloser Umweltzerstörung und ökozentrischem Extremismus. Der bewusste Einsatz von Ressourcen, im Einklang mit ökologischer Verantwortung, stärkt die Reputation eines Unternehmens und trägt zu langfristiger Wertschöpfung bei.
Die spezifischen externen Kosten:
Externe Kosten entstehen beispielsweise durch Umweltverschmutzung, Ressourcenknappheit oder Klimaschäden und sind eine Folge mangelnden Umweltbewusstseins und ausbeuterischer Umweltbeanspruchung. Andererseits können zu weit gehende umweltschützende Einschränkungen, beispielsweise rechtlicher Art, Innovationsbemühungen konterkarieren und ebenfalls zu externen Kosten führen. Diese Kosten beeinträchtigen also nicht nur die Umwelt, sie können auch wirtschaftliche und soziale Auswirkungen haben, wenn sie nicht internalisiert werden.
Der zu erzielende ethische Profit durch Mässigung:
Die Besinnung auf Mässigung im Marktdesign führt zu ethischem Profit. Unternehmen, die ökologische Verantwortung als integralen Bestandteil ihrer Geschäftsstrategie betrachten, erzielen nicht nur ökologische Gewinne, sondern stärken auch ihre Marktposition und das Vertrauen der Verbraucher*innen. Firmen, die in ressourcenschonende Technologien investieren und nachhaltige Praktiken übernehmen, positionieren sich nicht nur als Vorreiter im Umweltschutz, sondern profitieren auch von langfristigen, stabilen Geschäftsmodellen. Der ethische Profit erstreckt sich über finanzielle Erfolge hinaus und schafft einen nachhaltigen, positiven Einfluss auf die Gesellschaft.
Handlungsaufforderungen:
- Implementierung ethischer Leitlinien: Unternehmen sollten klare ethische Richtlinien für den Umgang mit natürlichen Ressourcen und Umweltschutz entwickeln und diese transparent kommunizieren.
- Investitionen in nachhaltige Innovationen: Marktdesigner*innen sollten Anreize schaffen, die Unternehmen ermutigen, in nachhaltige Technologien und Prozesse zu investieren.
- Bildung und Bewusstseinsbildung: Eine verstärkte Aufklärung über die Auswirkungen von Ressourcennutzung und Umweltbewusstsein ist entscheidend für eine Sensibilisierung und für eine Versachlichung der Diskussionsgrundlage.
- Stakeholder-Engagement: Unternehmen sollten aktiv mit Interessengruppen, Verbänden etc. zusammenarbeiten, um umfassende Lösungen zu entwickeln und sicherzustellen, dass externe Kosten internalisiert werden.
Insgesamt zeigt sich, dass Mässigung im Umweltbewusstsein nicht nur eine ethische Verpflichtung ist, sondern auch einen Schlüsselfaktor für langfristigen wirtschaftlichen Erfolg und gesellschaftlichen Nutzen darstellt. In einem ausgewogenen Marktdesign kommt es darauf an, die Tugend der Mässigung zu kultivieren und so eine nachhaltige, ethisch verantwortliche Wirtschaftskultur zu schaffen.
Sie interessieren sich für ein kontinuierliches Marktdesign, basierend auf der Balance zwischen einem Zuviel und Zuwenig? Sie wollen mehr wissen über eine ressourcenschonende, nachhaltige Herangehensweise und ausbalancierten Fortschritt? Kontaktieren Sie mich.
Die bewusste Entscheidung, redaktionell auf die konkrete Nennung von Unternehmen bzw. auf Fallbeispiele zu verzichten, liegt darin begründet, dass der Fokus auf die ethischen Prinzipien gelenkt werden soll, ohne dabei spezifische Marken hervorzuheben oder zu umgehen. Dies ermöglicht eine allgemeinere und neutrale Betrachtung der Thematik. Ganz im Sinne der aristotelischen Ethik.
Alle Handlungsfelder im Überblick: