«Narrativ» ist ein häufig verwendetes Buzzword der Moderne, das selten gekonnt und überzeugend umgesetzt wird. Alex Tiefenbacher und Luca Mondgenast gelingt dies in «CO₂-Ausstoß zum Nulltarif» jedoch vorbildlich.
Sie erläutern das Schweizer Emissionshandelssystem und legen dar, wie es funktioniert und wer davon profitiert. Gefragt, ob sie vorab etwas über den Inhalt des Buchs verraten möchte, sagt mir Alex Tiefenbacher: «Es geht nicht um Kompensationen, sondern um den Emissionsrechtehandel, wo zum Beispiel die Stahl- oder die Zementhersteller, die Papierfabriken aber auch die großen Player der Pharma- und Chemiebranche ihre Treibhausgase abrechnen (dürfen). Dadurch sind sie, anders als die Privatpersonen und die allermeisten Firmen, von der CO2-Abgabe befreit.»
Trotz der Komplexität, die oft auch in anderen systemischen Bereichen wie Steuer- und Finanzsystemen zu finden ist, ermöglichen die Autoren durch ihre fundierte Recherche und sachliche Darstellung ein tieferes Verständnis für den Zertifikatshandel. Sie möchten nicht zuletzt mehr Menschen befähigen, an Diskussionen teilzunehmen und das Ziel der Netto-Null-Emissionen perspektivisch zu unterstützen.
Das Buch bietet eine Fülle aktueller Daten und Statistiken, es zeichnet sich durch exzellenten investigativen Journalismus aus und stellt wertvollen Diskussionsstoff bereit.
Erschienen ist das Buch 2024 im Rotpunktverlag.: «CO₂-Ausstoß zum Nulltarif».